Nach dem Abitur in Monheim am Rhein und dem Zivildienst an der dortigen Biologischen Station Urdenbacher Kämpe studierte Uwe Krien Energietechnik an der TU Berlin und schloss das Studium mit dem Diplom ab.
In einem eigens initiierten Projekt zum Aufbau eines solarthermischen Lehrlabors mit der Akademie für Kältetechnik in Odessa/Ukraine stellte er sich schon während seines Studiums nicht nur wissenschaftlichen, sondern auch kulturellen und organisatorischen Herausforderungen.
Im Rahmen seiner Lehrtätigkeiten an der TU Berlin vermittelte er im Anschluss an sein Studium nicht nur Inhalte aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien, sondern setzte sich dort auch aktiv für deren verstärkte Verankerung in unterschiedlichen Studienordnungen ein. Mit dem Bau einer Inselanlage u. a. mit Windkraft und PV und der Entwicklung eines dazugehörigen Simulationsprogramms, deren Weiterentwicklung er dann in Lehrprojekten begleitete, wirkte er auch aktiv an der Etablierung projektorientierter Lehrmethoden mit und entwickelte mehrere Leitfäden und eine didaktische Methodendatenbank.
Aufbauend auf diesen Erfahrungen entwickelte sich der Fokus wieder in Richtung Forschung und so wirkte Uwe Krien seit Frühjahr 2011 an mehreren Projekten des Reiner Lemoine Institutes mit. In diesem Rahmen erarbeitete er u. a. ein Programm zur Untersuchung von Szenarien zur Senkung des fossilen Primärenergiebedarfs im Berliner Wohnungssektor. Aus den Aktivitäten am Reiner Lemoine Institut entwickelte sich das folgende Vorhaben.
Kurzbeschreibung des Promotionsvorhabens:
Ökologische und Ökonomische Bewertung von Wärmenetzen und Kraft-Wärmekopplung in einem Erneuerbaren Energiesystem
In einer zunehmend von Erneuerbaren Energien und damit auch von volatilen Einspeisungen geprägten Energieversorgung können Strom- und Wärmesektor nicht mehr isoliert betrachtet werden. Vielmehr liegt gerade in der Kopplung beider Sektoren die Möglichkeit, Nachfrage- und Erzeugungsschwankungen gegeneinander auszugleichen.
Wärmenetze und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen werden in einer von Erneuerbaren Energien geprägten Energieversorgung stark veränderten Rahmenbedingungen ausgesetzt sein. Um unter diesen ökologisch und ökonomisch optimale Konfigurationen im regionalen Kontext zu untersuchen, wird ein kombiniertes Strom- und Wärmemodell entwickelt. Kern des Modells ist ein detaillierter regionaler Teil, der Wärmenetze, Kraftwerke und Speicher örtlich abbildet. Der regionale Teil ist über eine Strom- und Gasschnittstelle direkt an ein überregionales Modell gekoppelt, das die begrenzten Kapazitäten des Übertragungsnetzes berücksichtigt. So ist es möglich die zukünftige Entwicklung z.B. von Regelenergie abzubilden.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung eines möglichen Beitrags von Wärmenetzen und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zur ökonomischen Ausgestaltung der Transformation des Energiesektors hin zu einer stabilen und CO2-armen Versorgung.
Dissertation
Erweiterung der Bewertungskriterien von regionalen Strom-Wärme-Modellen durch die Kopplung mit einem überregionalen Modell: Eine freie Python Toolbox