Ricardo Reibsch wurde am 05.04.1985 in Eisenhüttenstadt geboren.
Ricardo studierte Elektrotechnik an der Technischen Universität Berlin. Aufgrund seines zunehmenden Interesses am Klimawandel und dem daraus folgenden Wunsch, der Verbrennung fossiler Ressourcen etwas entgegenzusetzen, fokussierte er sich im Hauptstudium auf den Themenbereich der Erneuerbaren Energieversorgung. Seine Diplomarbeit, in der er sich mit Kurzschlussstrategien netzbildender Wechselrichter auseinandersetzte, verfasste er bei der Younicos AG. Nach seinem Diplomstudium widmete er sich der transformativen Bildungsarbeit im Bereich Erneuerbare Energien, plante und errichtete Photovoltaikanlagen und entwickelte als wissenschaftlicher Mitarbeiter mehrere Lehrveranstaltungen im Bereich Photovoltaik an der TU Berlin, die er in der Folge mehrere Jahre lang durchführte. Ricardo engagiert sich in der Klimagerechtigkeitsbewegung und ist aktives Mitglied im Verein Solar Powers e.V. an der TU Berlin.
Kurzbeschreibung des Promotionsvorhabens:
„Die Rolle dezentraler Batteriespeichersysteme zum Gelingen der Energiesystemwende in Niederspannungsnetzen unter Einbeziehung von Elektromobilität und elektrischen Wärmeerzeugern“
Eine vollständige Dekarbonisierung der Energieversorgung innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte erforderlich, um schlimmere Folgen der Klimakrise abzuwenden. Dies kann nur realisiert werden, wenn die derzeitige fossile Energieversorgung vollständig auf Erneuerbare Energien umgestellt wird. In Deutschland gerät die Energiewende immer mehr ins Stocken und sieht sich wachsenden systemischen Herausforderungen gegenübergestellt.
Um neben dem Stromsektor ebenfalls auch im Wärme- und Verkehrssektor ein Dekarbonisierungspfad einzuleiten, wird der Wärme- und Verkehrssektor zukünftig zunehmend elektrifiziert werden. Diese Sektorenkopplung führt zu einer Zunahme, u.a. von Wärmepumpen und elektrischen Fortbewegungsmitteln in elektrischen Versorgungsnetzen. Neben diesen weiteren Lasten im Versorgungsnetz wird es aufgrund zunehmender dezentraler Erneuerbarer Energieerzeugung auch zu zusätzlichen Erzeugungsspitzen kommen. Dies stellt große Herausforderungen an die zukünftige elektrische Infrastruktur dar.
Eine Methode, um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist der Einsatz von Batteriespeichersystemen in elektrischen Versorgungsnetzen. Diese wurden bisher vor allem in Verbindung mit Photovoltaikanlagen zur Eigenverbrauchsoptimierung eingesetzt. Im Promotionsvorhaben wird daher untersucht, welchen Beitrag dezentrale Batteriespeichersysteme zukünftig leisten können, um den Herausforderungen, die durch Sektorkopplung und einen hohen Anteil Erneuerbarer Energien in Verteilnetzen entstehen, zu begegnen.