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Philipp Wolpert

Philipp Wolpert

Eckdaten

  • RLS-Jahrgang 2016

Lebenslauf von Philipp Wolpert

Philipp Wolpert

Philipp Wolpert wurde am 04.12.1983 in Stuttgart geboren.

Nach dem Abitur, dem Zivildienst und einem Jahr „Work and Travel" studierte er Geowissenschaften mit Vertiefungsrichtung Sedimentgeologie an der Eberhard-Karls Universität Tübingen und an der Universidad de Los Andes in Mérida Venezuela. Seine Diplomarbeit machte er in Saudi Arabien, wo er an einer umfangreichen Geländestudie über die Sulaiy Karbonat-Formation arbeitete. Im März 2011 erhielt er sein Diplom und fing direkt danach bei Fronterra Integrated Geosciences in Aberdeen/Schottland an zu arbeiten. Dort arbeitete er als Geologe an verschiedenen Reservoir Studien, Borehole Images und Well Log Auswertungen. Nach 2 Jahren wechselte er ins Projects & Technology Center von Shell in Rijswijk/Niederlande. Zu seinen Aufgaben gehörten die geologische Profilaufnahme von Bohrkernen, Digitalisierung, Erstellung von Karten sowie die sequenzstratigraphische Auswertung von Borehole Images sowie 3D Reservoir Modellierung.

Im Laufe seiner Tätigkeit entstanden jedoch erhebliche Zweifel an der Arbeit und er hat begonnen sich nach Alternativen im Bereich Erneuerbarer Energien umzuschauen. Schnell wurde klar, dass die Tiefe Geothermie zur Stromerzeugung ein wichtiger Eckpfeiler der Energiewende in Deutschland ist. Ebenso wurde jedoch auch klar, dass viele geologische Aspekte noch in den Kinderschuhen stecken und es einen gewaltigen Nachholbedarf im Bereich Geothermischer Exploration gibt.

So hat er sich entschlossen, seine Dissertation über die Charakterisierung und Modellierung des süddeutschen Oberjuras mit einem neuen sequenzstratigraphischen Ansatz zu schreiben, bestehend aus einem 1D - 2D - 3D Workflow, der einerseits ein Technologie Transfer aus der Öl & Gas Exploration darstellt, und anderseits völlig neue Aspekte und Kriterien für die Geothermie Exploration erforscht.

Kurzbeschreibung des Promotionsvorhabens:

„Geothermische Reservoire im süddeutschen Oberjura: Charakterisierung und Modellierung mit einem neuen sequenzstratigraphischen Ansatz"

Ziel der Promotion ist es, ein angepasstes Explorationsmodell bzw. neue Explorationsansätze für das bedeutendste Thermalwasserreservoir in Süddeutschland, den Malm im Bereich des Molassebeckens, auf Basis von Sequenzstratigraphischen Methoden zu erstellen und damit wissenschaftliche Zusammenhänge zu erforschen um dort geplante Tiefe Geothermieprojekte zu ermöglichen. Insbesondere sollen die südlichen Gebiete nahe dem Alpenrand betrachtet werden. Die dort geplanten Tiefen Geothermieprojekte tragen, bedingt durch die große Erschließungstiefe (>4.500 m) ein hohes technisches und geologisches Risiko. Der Erfolg dieser Projekte ist maßgeblich davon abhängig hochproduktive Bereiche des Thermalwasserreservoirs zu erschließen, diese Bereiche sind von zahlreichen geologischen Faktoren und deren komplexen Zusammenspiel abhängig. Eine intensive wissenschaftliche Evaluierung der vorhandenen Daten und eine daraus resultierende verbesserte Modellvorstellung des Thermalreservoirs würde wichtige Erkenntnisse im Zusammenspiel verschiedener geologischer Faktoren liefern und somit zu einem besseren Verständnis der Tiefen Geothermie im Molassebecken führen.

Der Malm als Tiefengrundwasserleiter im Molassebecken zeigt sich bisher als ein insgesamt ausreichend produktives hydrothermales Reservoir. Es befinden sich derzeit mehrere große Stromprojekte im Molassebecken und die Erwartungen an die Schüttungsraten der Verstromungsprojekte sind sehr hoch. Es kommt aufgrund der Pionierposition dieser Projekte zu einem erhöhten Aufwand bei der geowissenschaftlichen Begleitung. Aufgrund seiner Heterogenität geht jede geothermische Erschließung nach wie vor mit einem deutlichen geologischen Risiko im Hinblick auf die erzielbaren Schüttungsraten einher. Ein neuer Explorationsansatz im Rahmen eines sequenzstratigraphischen Modells auf Basis einer validierten seismischen Stratigraphie stellt daher einen weiteren Schritt für den nachhaltigen Erfolg der Geothermie im Malm dar.